Bekannt für ihre Beweglichkeit und lebhafte Natur, sind Eichhörnchen kleine Säugetiere, die sich durch ihren buschigen Schwanz und ihre Anpassungsfähigkeit an bewaldete Umgebungen auszeichnen. Sie gehören zur Familie der Sciuridae und umfassen weltweit etwa 280 Arten – von baumbewohnenden Arten über Erdhörnchen bis hin zu gleitenden „Flughörnchen“.
Innerhalb der Ökosysteme nehmen Eichhörnchen eine einzigartige Position in der Nahrungskette ein. Während sie sich von Insekten und kleinen Wirbellosen ernähren, dienen sie zugleich als wichtige Nahrung für Raubvögel, Füchse und Schlangen. Darüber hinaus leisten sie einen bedeutenden Beitrag zur Waldverjüngung: Durch das Vergraben von Nüssen und Samen – die sie oft vergessen – fördern sie die Samenverbreitung und -keimung, was die Biodiversität steigert.
Obwohl die meisten Eichhörnchenarten nicht gefährdet sind, sind einige durch Abholzung und Lebensraumverlust bedroht. Das europäische rote Eichhörnchen ist im Vereinigten Königreich besonders gefährdet, da es mit dem eingeführten grauen Eichhörnchen aus Amerika konkurriert.
Eichhörnchen sind perfekt an das Leben in Bäumen angepasst. Ihr schlanker, leichter Körperbau sowie der charakteristische buschige Schwanz – fast halb so lang wie der Körper – verleihen ihnen eine unverwechselbare Silhouette. Der Schwanz dient als Balancierhilfe, Steuerung beim Springen und sogar als Decke beim Ruhen.
Ihr Gesicht zeigt große, ausdrucksstarke Augen seitlich am Kopf – ideal zur Erkennung von Feinden. Die spitzen, beweglichen Ohren – teils mit Haarbüscheln – ermöglichen eine präzise Geräuscherfassung. Die empfindlichen Schnurrhaare helfen bei der Orientierung im Dunkeln.
Vorderpfoten mit vier krallenbewehrten Fingern erlauben das präzise Greifen von Nahrung. Die kräftigeren Hinterbeine mit fünf Zehen sind für Sprünge und sicheren Halt am Baum optimiert. Gleitende Arten wie Flughörnchen besitzen ein Hautsegel (Patagium), mit dem sie lange Distanzen gleiten können.
Fellstruktur und -farbe variieren nach Art und Jahreszeit. Im Winter wird das Fell dichter, im Frühjahr und Herbst findet ein Fellwechsel statt. Farbtöne reichen je nach Umgebung von Grau, Rot und Braun bis Schwarz – zur Tarnung im Habitat.
Merkmal | Messung |
---|---|
Körperlänge | 15–50 cm (Körper) + 10–30 cm (Schwanz) |
Gewicht | 100 g – 1,5 kg (je nach Art) |
Lebenserwartung | 5–10 Jahre (wild), bis 20 Jahre (in Gefangenschaft) |
Anzahl der Beine | 4 |
Hauttyp | Dichtes, seidiges Fell |
Hörner vorhanden | Nein |
Farben | Rot, Grau, Schwarz, Braun |
Diese agilen Nager bevorzugen bewaldete Lebensräume mit hohem Nahrungsangebot und Schutz vor Feinden. Sie leben in Nadel-, Laub- und Mischwäldern, sind aber auch in städtischen Parks, Gärten und sogar in bewaldeten Savannen anzutreffen.
Geografisch sind Eichhörnchen fast überall verbreitet – mit Ausnahme von Australien und der Antarktis. In Europa ist das rote Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) typisch, in Nordamerika sind es graue (Sciurus carolinensis) und Fuchshörnchen (Sciurus niger). Asien beherbergt Arten wie Riesen- und Flughörnchen, während in Afrika Erd- und Palmenhörnchen dominieren.
Ihre Anpassungen reichen von dickerem Fell und Vorratshaltung in kalten Regionen bis zu ganzjähriger Aktivität in tropischen Zonen. Nester („Dreys“) bestehen aus Zweigen und Moos, meist hoch in Astgabeln, oder in Baumhöhlen mit weicher Auskleidung.
Obwohl sie meist ortstreu sind, kommt es bei Nahrungsmangel zu saisonalen Wanderungen – wie bei den nordamerikanischen roten Eichhörnchen, die in Jahren mit Zapfenmangel in Gruppen umherziehen.
Das Sozialverhalten variiert je nach Art. Die meisten Baum-Eichhörnchen leben jedoch allein und verteidigen ihr Territorium. In kalten Zeiten teilen sich manchmal mehrere Tiere ein Nest zum Wärmeerhalt. Sie kommunizieren mit Rufen (Zirpen, Knurren, Pfeifen) und ausdrucksstarker Schwanzgestik.
Die Fortpflanzung erfolgt meist ein- bis zweimal jährlich – im späten Winter und Sommer. Die Tragzeit beträgt 30–45 Tage. Ein Wurf umfasst 3 bis 7 Junge, die blind, nackt und völlig hilflos geboren werden. Nur das Weibchen kümmert sich um den Nachwuchs.
Nach etwa vier Wochen öffnen sie die Augen, mit 7–10 Wochen sind sie entwöhnt und beginnen, ihre Umgebung zu erkunden. Die Geschlechtsreife wird mit 10–12 Monaten erreicht.
Besonders auffällig ist das Vorratsverhalten: Eichhörnchen vergraben Tausende von Samen und Nüssen, von denen sie viele später wiederfinden – dank ihres Geruchssinns und exzellenten Gedächtnisses. Bei Beobachtung täuschen sie manchmal das Vergraben nur vor, um Diebe zu täuschen.
Achte auf Größe, Fellfarbe und Körperform. Das europäische rote Eichhörnchen ist kleiner (20–25 cm mit Schwanz), rot mit weißem Bauch. Das graue Eichhörnchen ist größer (40–50 cm mit Schwanz), grau-braun mit weniger buschigem Schwanz. Flughörnchen haben ein Hautsegel. Erdhörnchen wie Chipmunks sind schlanker und haben Rückenstreifen.
Ein idealer Lebensraum hat vielfältige Vegetation und alte Bäume (z. B. Eichen, Haselnuss, Kiefern). Pflanze nusstragende Bäume, lasse tote Bäume mit Höhlen stehen, und stelle Futterspender mit Nüssen, Sonnenblumenkernen und Mais auf. Frisches Wasser bereitstellen. Beachte, dass sie territorial sein können!
Im Herbst legen sie Vorräte an und bekommen dichteres Fell. Im Winter halten sie keinen echten Winterschlaf, sondern fallen in Torporphasen – mit abgesenkter Körpertemperatur. Im Frühling verlieren sie ihr Winterfell und ernähren sich auch von frischen Pflanzen und Insekten.
In Wäldern: Greifvögel (Habichte, Bussarde, Eulen), Bodenfeinde wie Marder, Wiesel, Füchse. In Städten: Hauskatzen. Auch einige Schlangen jagen Jungtiere. Eichhörnchen bleiben wachsam und warnen Artgenossen durch Alarmrufe.
Durch das Vergraben von Samen entstehen natürliche „Samenbanken“. Da sie nur 40–80 % wiederfinden, keimen viele zu neuen Bäumen. Dies unterstützt die genetische Vielfalt und macht sie zu wichtigen Akteuren der natürlichen Aufforstung.